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Was bedeutet eigentlich echte Naturkosmetik?

  • Autorenbild: Angelie
    Angelie
  • 10. Juni
  • 2 Min. Lesezeit
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Ein Blick hinter die Labels

Naturkosmetik boomt. Doch was sich grün nennt, ist längst nicht immer natürlich. Begriffe wie „naturnahe Kosmetik“, „Clean Beauty“ oder „pflanzenbasiert“ klingen vielversprechend – sind aber gesetzlich nicht geschützt. Wer wirklich auf echte Naturkosmetik setzen will, muss wissen, worauf zu achten ist. Dieser Artikel bringt Licht ins Label-Dickicht und zeigt, wie man Greenwashing erkennt.


Naturkosmetik vs. naturnahe Kosmetik

Der wichtigste Unterschied zuerst:Naturkosmetik unterliegt bestimmten Standards, die vorgeben, welche Inhaltsstoffe erlaubt sind – und welche tabu.Naturnahe Kosmetik hingegen darf vieles: synthetische Duftstoffe, Mikroplastik oder erdölbasierte Substanzen. Solange das Produkt mit Aloe Vera oder einem Pflanzenextrakt wirbt, darf es sich naturnah nennen.

Das Problem: Für Verbraucher:innen ist das auf den ersten Blick oft nicht erkennbar.


Was „echte“ Naturkosmetik ausmacht

Um als Naturkosmetik zertifiziert zu werden, müssen Produkte klare Kriterien erfüllen:

  • Verwendung pflanzlicher Rohstoffe, bevorzugt aus Bio-Anbau

  • Verzicht auf synthetische Farb- und Duftstoffe

  • Keine Silikone, Parabene oder PEGs

  • Kein Mikroplastik oder Mineralöl

  • Umweltfreundliche Verpackung (wo möglich)

  • Keine Tierversuche

Diese Kriterien werden von unabhängigen Siegeln geprüft – doch auch hier gibt es Unterschiede.


Die wichtigsten Naturkosmetik-Siegel im Überblick

🌿 NATRUE

  • Internationales Siegel

  • Drei Stufen: Naturkosmetik, Naturkosmetik mit Bio-Anteil, Biokosmetik

  • Strenge Kriterien für Inhaltsstoffe und Herstellungsverfahren

🧪 COSMOS (z. B. durch Ecocert oder BDIH)

  • Gilt als einer der strengsten Standards weltweit

  • Mindestanteile für natürliche und biologische Inhaltsstoffe

  • Kontrolle von Verpackung, Produktion und Nachhaltigkeit

🌸 Demeter

  • Biodynamischer Anbau

  • Sehr restriktiv, vor allem im dekorativen Kosmetikbereich weniger verbreitet

🚫 Vorsicht bei Fantasie-Siegeln

Wenn ein Produkt ein eigenes „grünes“ Siegel ohne Zertifizierung zeigt, lohnt sich ein Blick in die Inhaltsstoffe. Nicht alles, was grün aussieht, hält auch, was es verspricht.



Greenwashing in der Kosmetikbranche

Viele Marken nutzen die Sehnsucht nach Natürlichkeit – ohne echte Standards einzuhalten. Typische Greenwashing-Taktiken sind:

  • Pflanzenbilder auf der Verpackung

  • Werbesprache wie „ohne Parabene“ – aber mit anderen problematischen Stoffen

  • Einzelne Natur-Ingredienzien als Feigenblatt

  • Fake-Labels oder Pseudo-Zertifikate

Wer bewusst konsumieren will, sollte nicht nur auf die Optik achten, sondern sich mit der INCI-Liste (Inhaltsstoffe) beschäftigen oder auf verlässliche Siegel setzen.



Was darf in Naturkosmetik nicht rein?

Damit du eine bessere Orientierung hast – hier eine kleine Negativliste:

❌ Synthetische Duftstoffe (z. B. Lilial)

❌ Mineralöl & Paraffine

❌ PEG-Derivate❌ Silikone

❌ Mikroplastik

❌ Nanopartikel (häufig in Sonnenschutz)

❌ Hormonell wirksame UV-Filter


Viele dieser Stoffe sind nicht nur umweltschädlich, sondern stehen auch im Verdacht, die Hautflora aus dem Gleichgewicht zu bringen oder hormonell zu wirken.


Wie erkenne ich echte Naturkosmetik?

Ein paar einfache Faustregeln helfen dir bei der Einschätzung:

  1. Auf Siegel achten – idealerweise COSMOS oder NATRUE

  2. Inhaltsstoffe checken – je kürzer, desto besser

  3. Misstrauisch bei aggressivem Marketing – Naturkosmetik ist selten laut

  4. Vergleiche ziehen – z. B. auf Blogs wie Naturkosmetik Check 😉

  5. Auf Duftstoffe achten – auch ätherische Öle können reizen


Fazit: Nicht alles, was grün aussieht, ist Natur

Wer echte Naturkosmetik nutzen will, muss genauer hinsehen – aber es lohnt sich. Die richtige Pflege kann nicht nur die Hautgesundheit fördern, sondern auch zur Nachhaltigkeit beitragen. Mit etwas Wissen über Labels, Inhaltsstoffe und Greenwashing ist der Weg zu ehrlicher Kosmetik gar nicht mehr so kompliziert.


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